In meinen Ferien durfte ich zwei Ausflüge ins tiefe Berner Oberland machen – einen im Rahmen der Schule, den anderen während meiner Teilnahme an Orchesterproben in Zweisimmen. Bei beiden Gelegenheiten wurde ich stark mit verschiedenen Dialekten konfrontiert. Mit der Schule besuchten wir das Heimatsmuseum Oberes Simmental in Zweisimmen. Dort wurden wir von einem älteren Einheimischen durch die Geschichte des Simmentals geführt – mit einem sehr ausgeprägten lokalen Dialekt. Während der Orchesterproben trafen Menschen aus verschiedensten Regionen aufeinander – und damit auch viele verschiedene Dialekte.
Doch ab wann ist ein Dialekt eigentlich ein eigener Dialekt? Mit dieser Frage haben wir uns bereits im Unterricht beschäftigt. Gerade im Kanton Bern ist sie besonders spannend – deshalb möchte ich ihr hier noch etwas genauer nachgehen.
Wenn man im Internet nach der Anzahl Dialekte in der Schweiz sucht, findet man keine eindeutige Antwort. Selbst wenn ich versuche, eine Zahl zu nennen, komme ich nie auf eine, bei der ich nicht sagen müsste: „Plus/Minus vier.“ Fragt man das Internet hingegen, ab wann eine Sprache als Dialekt gilt, findet man eine klare Definition: Ein Dialekt ist regional oder sozial begrenzt, besitzt keine einheitliche Rechtschreibung und unterscheidet sich in Aussprache und Wortschatz von der Standardsprache.
Wendet man diese Kriterien auf das Berndeutsch als Standardvariante und das Simmentalerdeutsch an, würde ich das Simmentalerdeutsch eindeutig als eigenen Dialekt einstufen. Die Einflüsse aus dem Französischen und die starke Tradition, die in diesem Tal herrscht, spiegeln sich deutlich in der Sprache wider. Der Simmentaler Dialekt gehört zu den am stärksten vom Standardberndeutsch abweichenden Varianten. Gerade im Tourismus kann man den Dialekt ausnutzen, so gibt es auch für Schweizerinnen und Schweizer noch etwas zusätzlich zu entdecken. Denn gerade sie verstehen die verschiedenen Dialekte besser und erkennen im Simmentaler Dialekt eine sehr seltene und interessante Sprachform, die bisher kaum vom allgemeinen Sprachwandel beeinflusst wurde. Auch der berühmte Werbespruch Adelboden Lenk-Denk, wird von einem Simmentaler anders ausgesprochen. Im Simmentaler Dialekt wird das e wirklich als e ausgesprochen im Standardberndeutsch würde man dies eher als ä aussprechen. Dieser kleine aber relativ offensichtliche Unterschied gibt dem Spruch noch einmal ein bisschen mehr Identität.
Andere Dialekte hingegen stehen näher am „Mainstream“ und wurden bereits stark verändert. Ein Beispiel dafür ist der Emmentaler Dialekt, der heute stark vom Standardberndeutsch geprägt ist. Das finde ich persönlich sehr schade. Gerade im Kanton Bern haben wir das Glück, dass viele Kulturen, Dialekte und Regionen aufeinandertreffen. Doch durch die zunehmende Verstädterung und die Abwanderung junger Menschen aus den Dörfern in die Städte drohen diese sprachlichen Unterschiede immer weiter zu verschwinden.
Im Orchester, in dem ich aktuell mitspiele, kommen Menschen aus dem ganzen Kanton zusammen – von Simmental bis Oberaargau und von Interlaken bis Biel. In den Pausen hört man deshalb eine Vielfalt an Dialekten – und auch Akzente von französisch- oder englischsprachigen Teilnehmenden. Genau das ist das Schöne daran: dass so viele Dialekte und Regionen aufeinandertreffen.
Quellen:
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